home
***
CD-ROM
|
disk
|
FTP
|
other
***
search
/
NetNews Offline 2
/
NetNews Offline Volume 2.iso
/
news
/
de
/
comm
/
isdn
/
5253
< prev
next >
Wrap
Text File
|
1996-08-06
|
5KB
|
113 lines
Path: RRZ.Uni-Koeln.DE!usenet
From: a1586831@athena.rrz.uni-koeln.de (R. Knebler)
Newsgroups: z-netz.telecom.allgemein,de.comm.isdn,de.comm.misc,ping.service,ruhr.general
Subject: Re: Telekom '96 und Gebuehren
Date: Wed, 28 Feb 1996 08:10:50 GMT
Organization: Universitaet Koeln
Message-ID: <4h0v0u$pjq@news.rrz.uni-koeln.de>
References: <43092054@luthien.ping.de> <N.121695.185507.11@prs00002.peu.EUnet.de> <18.12.1995/07001/02979@BITBOY.KOROVA.ZODIAC.DE> <63C3WX5hF0B@point89.people-s.people.de> <Dn5Gw8.Guy@localhost.ruhr.de> <JOCHEN.96Feb22113603@mrz.isar.de> <4gjumt$s72@news.rrz.uni-koeln.de> <4gndit$kv8@newsserv.zdv.uni-tuebingen.de>
NNTP-Posting-Host: a1586831.isdn.uni-koeln.de
X-Newsreader: Forte Free Agent 1.0.82
Harald Koenig lie▀ sich zum Thema Re: Telekom '96 und Gebuehren wie
folgt aus:
>In <4gjumt$s72@news.rrz.uni-koeln.de> a1586831@athena.rrz.uni-koeln.de (R. Knebler) writes:
>> Es muesste mittlerweile doch wohl allen klar geworden sein, dass das
>> Ziel der Reform eine Senkung der Ferngebuehren und eine Steigerung der
>> Nahgebuehren war. Dabei handelt es sich um eine betriebswirtschaft-
>> liche Notwendigkeit, die wohl unbestritten ist.
>warum ist dass denn eine notwendigkeit? in den USA scheint das ja
>auch gut anders funktionieren zu koennen. unumstritten ist diese
>"notwenigkeit" jedenfalls nicht.
Bei denen, die sich damit beschΣftigen schon. Frankreich und
Gro▀britannien haben das schon zum Teil hinter sich. Italien hat - ob
des Ensetzens in Deutschland - kurzfristig den Rueckwaertsgang
eingelegt. Andere Beispiele lassen sich bei intensiverem Suchen
sicherlich noch finden (Skandinavien?).
Die USA sind ein Sonderfall und mit Deutschland kaum vergleichbar. Die
meines Erachtens zentralen Unterschiede sind:
- Es wird kulturell bedingt privat wesentlich mehr und im
Langstreckenbereich telefoniert.
- Es gibt nur im lokalen Bereich Monopole (die sog. RBOCs).
- Es gibt keine Verpflichtung ueberall einen einheitlichen Tarif
anzubieten.
- Im Long-Distance-Bereich herrscht intensiver Wettbewerb.
- Die amerikanischen Gesellschaften sind effizienter als die Telekom.
- Die dortigen Gesellschaften mussten keine Wiedervereinigung
finanzieren.
Vereinfacht laesst sich sagen, dass sich die RBOCs aufgrund ihrer
Monopolstellung ueber die sog. Interconnection Rates von den
Long-Distance-Companies zum Teil refinanzieren koennen. Die guenstigen
Ortstarife gelten nicht flaechendeckend sondern sind regional
unterschiedlich und gelten nur innerhalb begrenzter Radien. Es ist auf
jeden Fall nicht zulaessig, sich nur irgendeinen Ortsbereich
herauszupicken und darauf aufbauend einen Vergleich anzustellen.
Uebrigens lt. der heutigen Financial Times (o.k. liest bestimmt nicht
jeder :-)) ist soeben ein neuer OECD-Bericht herausgekommen aus dem
hervorgeht, dass in den USA die internationalen Telefongebuehren
insgesamt wesentlich *hoeher* sind als im Durchschnitt der OECD.
Deutschland liegt dabei ziemlich genau in der Mitte. Ausser einer
Graphik und einem kurzen Text war aber leider keine weitere
Information dabei.
Ich glaube kaum, dass die OECD Auftragsarbeiten fuer die Telekom macht
:-).
>> Wenn jetzt auf Druck der Oeffentlichkeit ein Sondertarif eingefuehrt
>> wird, der eine Erleichterung fuer besonders benachteiligte Gruppen
>> darstellt, ist das offenbar auch wieder nicht recht. Wenn jemand in
>> erster Linie nach 21 Uhr telefoniert ist er von der Tarifreform nicht
>> besonders betroffen. Er zahlt 1,80 DM statt 1,15 DM pro Stunde.
>na bei 56% steigerung darf man schon auch noch betroffen sein.
Hierzu nur zwei Anmerkungen.
Die letzte Gebuehrenerhoehung ist schon so lange her, dass ich mich
schon selber gar nicht mehr erinnern kann (Weiss jemand noch wann das
war?). Bei normaler Inflationierung laege man heute vermutlich ueber
56%.
56% hoert sich viel an. Es kommt aber auch auf die Basis der
Berechnung an. Selbst wenn ich einen Extremtelefonierer betrachte, der
jeden Abend nach 21.00 Uhr 1 Stunde im Ortsbereich telefoniert, so
zahlt der monatlich ca. 20 DM drauf.
Ehrlich gesagt, da richtet sich mein Zorn auf ganz andere
Institutionen, die mir mein Geld in etwas anderen Groessenordnungen
aus der Tasche ziehen und gezogen haben. Mir kommt es bei der ganze
oeffentlichen Debatte so vor, als ob einige Leute etwas den Sinn fuer
Prioritaeten verloren haben.
>kundenfreundlich waere es jedenfalls, zunaechst einmal nur
>gespraeche zur teuersten zeit (9-18 uhr) dem 10std-konto abzuziehen;
>wenn noch was uebrig ist, dann 5-9 und 18-21 beruecksichtigen
>und dann erst die 21-5 uhr gespraeche zu verrechnen...
Da bin ich voellig Deiner Meinung.
>und mit sicherheit wird es leider nicht dazu kommen, dass private
>telefongespraeche nicht laenger grosskunden- (firmen-) rabatte
>massig subventionieren.
Die These halte ich fuer ziemlich gewagt. Mittlerweile gibt es in
Deutschland zahlreiche Unternehmen, die nur Grosskunden im Rahmen sog.
Corporate Networks oder Closed User Groups bedienen. Diese Unternehmen
koennen sich nicht auf Privatkunden stuetzen und sind trotzdem um die
Groessenordnung 30-40% billiger als die Telekom-Privatkundentarife. Da
laeuft die Subventionierung wohl doch eher anders herum!
>Harald
Gruss Ralf